Kreise um eine Mitte

Die Überschrift dieser Webseite „Kreise um eine Mitte“ ist motiviert durch den gleichlautenden Titel eines kleinen Büchleins des Schriftstellers und Journalisten Manfred Hausmann (1898-1986). Es befindet sich im Nachlass meines Vaters. Hausmann hat es ihm bei einer Veranstaltung 1969 signiert. Und ich sehe es noch vor meinem inneren Auge im Bücherregal meiner Eltern, habe es damals aber nicht gelesen.

Manfred Hausmann wurde 1968 „Ältestenprediger“ der Bremischen Landeskirche. Theologisch stand er dem reformierten Bekenntnis und der Theologie Karl Barths nahe. In seinem Buch wird der „Mitte“, um die er Kreise zieht, kein eigener Abschnitt gewidmet. Doch mit jedem dort abgedruckten Essay beschreibt er sie auf je eigene Weise.

In seinen Ausführungen zur christlichen Gemeinde wird die „Mitte“ augenfällig und klar benannt, wenn er deren Gottesdienst und speziell deren Feier des Abendmahls beschreibt. „Am sinnfälligsten ist die Gemeinde eine Gemeinde, wenn sie am Abendmahlstisch sitzt … Christus ist gegenwärtig … Man kann sich das gar nicht wirklich genug vorstellen. Durch Christi Gegenwart, in der das Abendmahl geschieht, wird die menschliche Gemeinschaft denkbar eng und innig … Wo Christus gegenwärtig ist, kann unter den Menschen nicht anderes sein als Gemeinde … In dieser Tischgemeinschaft sind die Menschen so menschlich und frei wie nirgends sonst. Hier hat sich die Familie Christi versammelt, zu der alle mit dem gleichen Wert gehören. Wie aber jede Familie ein Haupt hat, so hat auch die Abendmahlsfamilie eins, dem alle Teilnehmer zugeordnet sind: Christus. Das Haupt gibt der Familie ihren Charakter, ihre Bestimmung und ihren Geist.“ (S.90-92)

In diesem Sinn möchte diese Webseite durchaus verstanden werden. Das Webseitenlogo will Ausdruck dieses Verständnisses sein.

Im Übrigen ist mir der Titel „Kreise um eine Mitte“ in meiner seelsorgerlichen Arbeit immer wieder nachgegangen, weil die Frage, was die „Mitte“, also die Personmitte eines Menschen, der Kern seiner Persönlichkeit ist, von der er oder sie her denkt und empfindet, den eignen Willen ausbildet, beurteilt, urteilt, handelt, sich also in seinem familiären Umfeld, seinen Peergroups und der Gesellschaft bewegt, nicht unerheblich sein kann.

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